Der idyllische Mittelgebirgszug erstreckt sich nordwestlich vom Tecklenburger Land bei Hörstel bis nach Horn-Bad Meinberg im Südosten. Demnach erstreckt er sich von Niedersachsen bis nach Nordrhein-Westfalen. Fast der gesamte Wald gehört zwei Naturparks an: Im Nordwesten liegt der Natur- und Geopark TERRA.vita, im Südosten der Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge. Bis zum Jahr 1616 hieß der Teutoburger Wald gemeinsam mit dem Eggegebirge, welches sich südöstlich anschließt, noch Osning. Geprägt wurde der Name Teutoburger Wald durch die berühmte Varusschlacht im Jahr 9 n. Chr., die auch Schlacht im Teutoburger Wald genannt wird. Diese Schlacht fand dem römischen Schriftsteller Tacitus zufolge im Gebiet teutoburgiensis saltus statt. Hier unterlagen drei römische Legionen einem germanischen Heer. Dies war das letzte Mal, dass die Römer versuchten, die rechtsrheinischen Gebiete Germaniens bis zur Elbe zu einem Teil des Römischen Reiches zu machen. Demzufolge wird die Schlacht im Teutoburger Wald von römischen Schriftstellern auch als clades Variana (Varusniederlage) bezeichnet.
Das Hermannsdenkmal in der Nähe von Detmold erinnert an diese Schlacht. Es ist eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Teutoburger Wald, welches 1875 eingeweiht wurde. Das gesamte Denkmal ist mit etwas über 53 Metern die höchste Statue Deutschlands. Sie steht auf den Resten der Ringwallanlage auf der Spitze der Grotenburg. Diese ist ein auffälliger, stark bewaldeter Berg im südöstlichen Teil des Teutoburger Waldes. Umgangssprachlich wird der 386 Meter hohe Berg auch Teutberg genannt. Der Teutoburger Wald besitzt viele Berge und Bergausläufer, von denen sich viele zum Erklimmen eignen, denn sie bieten durchweg eine wunderbare, bezaubernde Aussicht auf die Einzigartigkeiten des Gebirgszuges.
Der höchste Berg ist jedoch mit 446,1 Meter der Barnacken. Er liegt im Südosten im Lippischen Wald, nicht weit entfernt vom Teutberg. Auch die Externsteine, ein weiteres berühmtes Highlight des Teutoburger Waldes befinden sich in der Nähe. Diese im etwa 127 Hektar großen Naturschutzgebiet Externsteine liegenden Felsen stellen eine auffällige Sandstein-Felsformation dar. Die fünf Felsen stellten sich während der Auffaltung des Gebirges vor ca. 65 Millionen Jahren senkrecht und wurden seitdem permanent weiter geformt. Seit 1926 stehen sie unter Natur- und Kulturdenkmalschutz. Besonders faszinierend sind die wahrscheinlich im 11. / 12. Jahrhundert von Menschenhand geschaffenen Anlagen an den Felsen im Teutoburger Wald. Diese sollen wahrscheinlich eine Anlehnung an die Jerusalemer Heilig-Grab-Stätten darstellen. Bis zu eine Million Menschen besuchen jährlich diese beeindruckende Naturgewalt.
Der Teutoburger Wald hat jedoch noch mehr zu bieten, beispielsweise die Ruine Falkenberg, eine alte Burgruine, die im 12. Jahrhundert erbaut wurde. Auf der Fürstenallee, einem historischen Abschnitt der Landesstraße L 937, kann man noch 40 erhaltene uralte Eichen bewundern. Sie wurden im 18. Jahrhundert gepflanzt und stellten die Auffahrt des ehemaligen Jagdschlosses Oesterholz dar. Ein weiterer Höhepunkt des Teutoburger Waldes sind die Dörenther Klippen. Diese Sandstein-Felsformation zieht sich im Südwesten über 4 Kilometer. Auch dieses beliebte Wanderziel steht unter Naturschutz. Besonders die beiden Einzelfelsen "Dreikaiserstuhl" und "Hockendes Weib" sind bekannte Tourismusattraktionen.
Der Teutoburger Wald ist ein einzigartiges Naturschauspiel, welches viele Ausflügler und Wanderer anlockt. Nicht umsonst ist dieses Gebiet ein heißer Tagesausflugstipp vieler Busreiseveranstalter. Der Mittelgebirgszug Teutoburger Wald ist fraglos zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.